Hintergrundinfos zu den Aktionen gegen die offiziellen Aktivitäten anläßlich des Antikriegstages in Dithmarschen

Den Redebeitrag/Flugblatttext gegen den Schweigemarsch gibts hier.

Der Aufruf zum Schweigemarsch:

1. September
Antikriegstag

Sag' mir wo die Blumen sind

Schweigemarsch für Frieden und Menschenrechte
Heide 19:00 Uhr
Deutscher Gewerkschaftsbund Region Unterelbe Kreis Dithmarschen Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Norderdithmarschen

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg.
Suchen den Weg zum Frieden, suchen den Weg zur Verwirklichung der Menschenrechte. Gemeinsam gedenken wir der Opfer des Krieges, der vor 60 Jahren begann. Wir sind unterwegs; oder auf der Suche - in eine Zukunft, in der Frieden sein soll und Gerechtigkeit.

Ein Schweigemarsch am Antikriegstag, dem 1. September, führt uns vom Ehrenmal am Wasserturm zum Russenfriedhof und zum Gräberfeld der polnischen Zwangsarbeiter. Denn: Über den Gräbern aller Männer, Frauen und Kinder, die im Krieg und an seinen Folgen ihr Leben verloren, weht der gleiche Wind. 60 Jahre nach Kriegsbeginn hat Europa wieder Krieg erlebt. Es wird uns bewußt: Frieden ist unendlich kostbar! Wir wissen uns in der Verantwortung und niemand kann sich davonstehlen. Gemeinsam sind wir auf dem Weg, damit Frieden und Menschenrechte eine Zukunft haben.

Darum laden wir euch herzlich ein, mit uns zu gehen!

Stationen des Schweigemarsches
Auftakt: 19:00 Uhr am Ehrenmal (Österweide)
Stationen: St. Jürgenskirche (Am Markt), St. Josefkirche (Kleine Straße), Russenfriedhof (Meldorfer Straße), Gräberfeld (Auf dem Südfriedhof),
Abschluß

Es sprechen:
Probst Jörn Engler - Probst des Kirchenkreises Norderdithmarschen
Karsten Wessels - Kreisvorsitzender DGB Region Unterelbe

"Nie wieder Krieg"-
am Ende dieses jahrtausends müssen wir erleben, dass diese alte Forderung vieler engagierter Menschen und Gruppen noch längst nicht verwirklicht ist.

"Nie wieder Völkermord"-
erleben müssen wir auch, dass nach wie vor weltweit Menschenrechte mit den Füßen getreten werden, dass Völkervertreibung und Massenmord bittere Wahrheiten sind.

Demokratie Toleranz Menschenwürde Friedlicher Ausgleich Soziale Gerechtigkeit Frieden

PRESSESTIMMEN

DLZ 13.8.99
Schweigemarsch
Gedenken am 1.September


Heide (rd) Am 1. September jährt sich der Tag, an dem der Zweite Weltkrieg begann. 60 Jahre nach Kriegsbeginn hat Europa in diesem Jahr wieder Krieg erlebt. Aus diesen Anlässen wollen Kirche und Gewerkschaften gemeinsam für Frieden und Menschenrechte eintreten.
Der Kirchenkreis Norderdithmarschen und der DGB laden zu einer Gedenkveranstaltung mit anschließendem Schweigemarsch ein. Beginn ist um 19 Uhr beim Ehrenmal am Heider Wasserturm. Der Schweigemarsch führt vom Ehrenmal durch die Stadt zum Friedhof und zum Gräberfeld der polnischen Zwangsarbeiter am Südfriedhof. Ansprachen werden Probst Jörn Engler und Karsten Wessels (DGB) halten. An der Veranstaltung teilnehmen werden unter anderem Kreispräsident Karsten Peters, Landrat Dr. Jörn Klimant und Oberstleutnant Axel Maria Reiter, Stndortkommandeur in Heide.


DLZ 28.8.99
Gewalt keine Lösung
60. Jahrestag des Kriegsbeginns


Heide (ut) Mit einem Schweigemarsch am Mittwoch, 1. September, startet eine Veranstaltungsreihe des Kirchenkreises Norderdithmarschen und des DGB zum 60. Jahrestag des Anfangs des Zweiten Weltkrieges.
Die Teilnehmer treffen sich um 19 Uhr am Ehrenmal am Wasserturm. Von dort aus wird der Weg über die evamgelische St.-Jürgen- und die katholische St.-Josef-Kirche zum Russenfriedhof an der Meldorfer Straße und zum Gräberfeld der polnischen Zwangsarbeiter auf dem Südfriedhof führen. "Denn", so Probst Jörn Engler, "über den Gräbern aller Männer, Frauen und Kinder, die im durch den Krieg ihr Leben verloren, weht der gleiche Wind."
Während der Veranstaltung soll nicht diskutiert, nicht provoziert, nicht die Auseinandersetzung gesucht werden. Probst Engler und Karsten Wessels, Kreisvorsitzender des DGB, Region Unterelbe: "Wir wollen an diesem Tag den unendlichen Wert des Friedens bedenken vor dem Hintergrund des unendlichen Leidens, das Krieg über die Menschen gebracht hat." Beide werden Ansprachen halten.
Eine besondere Bedeutung hat der Jahrestag des Kriegsbeginns nach Ansicht von Kirche und Gewerkschaftsbund auch deshalb, weil in diesem Jahr 1999 in Europa wieder Krieg, und zwar unter deutscher Beteiligung, geführt wurde. Der Blick dürfe daher nicht nur rückwärtsgewandt sein, sondern müsse auch gegenwartsbezogen sein. An der Frage, welche Gewaltentstehungsmechanismen damals wirksam waren, knüpfen sich Fragen wie: Wie können wir gegensteuern? Wie kann das eigentlich vorhandene Bewußtsein, daß Gewalt keine Konflikte löst, sich so im Handeln verankern, daß Deeskalation immer noch möglich bleibt?
Geplant sind Veranstaltungen zu der Thematik in den Schulen, im Konfirmandenunterricht und an einem Wochenende, an dem in der Neulandhalle im Dieksanderkoog ein Friedenscamp mit Konfirmanden und Rekruten der Bundeswehr stattfinden soll. Und: "Frieden fällt nicht vom Himmel" ist der Titel einer Diskussionsveranstaltung am Montag, 27. September, im "Tivoli" unter Beteiligung des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Hans Koschnick.


DR 30.8.99
Schweigemarsch zum Gräberfeld
Vor 60 Jahren überfielen deutsche Soldaten Polen

Heide (fm) Mit einem Schweigemarsch wollen der Deutsche Gewerkschaftsbund und der evangelische Kirchenkreis Norderdithmarschen Mittwoch, 1. September, in Heide des deutschen Überfalls auf Polen und damit des Beginns des Zweiten Weltkrieges gedenken. Damit wollen beide Organisationen öffentlich an Leid, Not und Schuld erinnern und für Frieden und Menschenrechte eintreten.
"Gemeinsam machen wir uns auf den Weg. Suchen den Weg zum Frieden, suchen den Weg zur Verwirklichng der Menschenrechte. Gemeinsam gedenken wir der Opfer des Krieges, der vor 60 Jahren begann. Wir sind unterwegs -oder auf der Suche - in eine Zukunft, in der Frieden sein soll und Gerechtigkeit." So heißt es in einem Aufruf zur Teilnahme am Schweigemarsch. Kreispräsident Karsten Peters, Landrat Dr. Jörn Klimant und Oberstleutnant Axel Maria Reiter, Kommandeur des Heider Luftwaffenausbildungsbataillons, haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.
"Wir wollen an diesem Tag nicht diskutieren, nicht provozieren, nicht die Auseiandersetzung suchen", sagt Probst Jörn Engler. "Wir wollen an diesem Tag den unendlichen Wert des Friedens bedenken auf dem Hintergrund des unendlichen Leidens, das der Krieg über die Menschen gebracht hat." Weil über den Gräbern aller Männer, Frauen und Kinder, die im Krieg und an seinen Folgen ihr Leben verloren, der gleiche Wind wehe, "soll unser Weg das Mahnmal für die deutschen Opfer verbinden mit dem Ort des Gedenkens auf dem Russenfriedhof und dem Gräberfeld der polnischen Zwangsarbeiter."
"Gewerkschaften ächten den Krieg als Mittel der Politik." Das stehe im DGB-Grundsatzprogramm, so Wessels. Es habe aber in den Gewerkschaften über den Krieg im Kosovo heftige Diskussionen gegeben, denn Gewerkschaften träten für den Frieden ebenso ein wie für die Menschenrechte. Beide Gruppen seien im gleichen Dilemma sich zu entscheiden für Krieg oder Menschenrechte. Der 1. September aber solle von Kontroversen freigehalten werden. Die gesellschaftlichen Gruppen würden gemeinsam gedenken. Der Schweigemarsch am Mittwoch soll Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen unter dem Motto "Frieden fällt nicht vom Himmel" sein. Engler: "Wir können nicht darauf warten, daß Frieden wird. Wir müssen ihn gemeinsam gestalten." Beteiligt an den Veranstaltungen sind Kirchen, Schulen, Konfirmanden, die Bundeswehr, junge Rekruten und Zivildienstleistende. Dabei solle, so Engler, ein sehr intensiver Blick geführt werden in Vergangenheit und Gegenwart. "Uns liegt daran, in einen Diskurs zu kommen - auch kontrovers." Der Schweigemarsch beginnt Mittwoch, 1. September, um 19 Uhr am Ehrenmal an der Österweide und führt zum sogenannten "Russenfriedhof" in Heide-Süd und anschließend zum Gräberfeld der polnischen Zwangsarbeiter auf dem St. Johannes-Friedhof. Choräle werden gesungen an der evangelischen Kirche St. Jürgen sowie an der katholischen Kirche St. Josef. Als Redner sind Jörn Engler und Karsten Wessles vorgesehen.


DLZ 1.9.99
Schweigemarsch


Heide (rd) Vor 60 Jahren entfesselten die Deutschen den Zweiten Weltkrieg. DGB und Kirchenkreis Norderdithmarschen wollen heute mit einer Veranstaltung in Heide der Kriegsopfer gedenken. Um 19 Uhr beginnt am Ehrenmal auf er Österweide ein Schweigemarsch. Ziel ist das Gräberfeld polnischer Zwangsarbeiter auf dem Südfriedhof.


DLZ 3.9.99
(Titelseite)
Schweigemarsch mit Störungen


(eix) Bürgervorsteher Weolk beruhigte Demonstranten (Foto), die den Schweigemarsch von Kirche und DGB zu stören versuchten. Zwei Stunden dauerte der Marsch über die Gräber.

(weiter im Innenteil:)
Schweigemarsch im Kerzenlicht

Propst Jörn Engler: "Über allen Gräbern weht der gleicheWind" Heide (eix) Mehr als 70 Teilnehmer gedachten mit einemSchweigemarsch, veranstaltet von der Kirche und vom DGB, den Opfern des Zweiten Weltkrieges, der vor 60 Jahrenbegann. Der Marsch führte vom Ehrenmal am Wasserturm zum Russenfriedhof an der Meldorfer Straße und zum Gräberfeld der polnischen Zwangsarbeiter auf dem Südfriedhof. Propst Jörn Engler: "Über allen Gräbern der Männer, Frauen und Kinder, die im Krieg ihr Leben verloren, weht der gleicheWind." DGB-Kreisvorsitzender Karsten Wessels: "Gemeinsam haben wir aufgerufen, öffentlich für Frieden undMenschenrechte einzutreten und an Leid, Not und Schuld zu erinnern."
Eine besondere Bedeutung hat der Jahrestag desKriegsbeginns, weil in diesem Jahr wieder ein Krieg mit deutscher Beteiligung geführt wurde. "Damals wie heute, inDeutschland während des Naziregimes und in Serbien unterMilosevic, ging die demokratische Kultur verloren", soWessels.
Als "besonders konstruktiv" bezeichnete Propst Engler dieTeilnahme von Dithmarscher Politikern, Bürgern und Bundeswehr. Fast zwei Stunden bewegte sich der Marsch durch Heide; es wurden gemeinsam Lieder gesungen, Blumenund Kerzen an den Gräbern niedergelegt. Gestört wurde das friedliche Bild durch eine Gruppe, die sich "antimilitaristische Initiative" nannte, Parolen verlas und Transparente "Nicht nur Soldaten sind Mörder"ausrollte. Der Schweigemarsch wurde von ihnen als "Teil einer mehrwöchigen Kampagne von Kirchenkreis Norderdithmarschen, Bundeswehr und Kreisverwaltung zur Imagepflege der Bundeswehr" bezeichnet. "Sogenannte Friedensfreunde begehen mit Kriegern den Antikriegstag"wurden als Schlagworte verlesen. Die Bereitschaft zur Diskussion mit Propst Engler und Bürgervorsteher Reinhard Woelk wurde von den jungen Leuten nicht angenommen; diePolizei hatte zeitweise Mühe, für den geregelten Ablaufdes Marsches zu sorgen.


"Arme Strolche"
Kommentar von Sorka Eixmann


Auf jeder großen Veranstaltung sind sie zu finden:Störenfriede, die mit Megaphon und Transparenten ihrem Unmut Luft machen. Es ist leicht, DGB, Kirche und Bundeswehr auf Flugblättern Kriegspropaganda undGeschichtsfälschung vorzuwerfen. Schwer fiel es den krakelenden Demonstranten offenbar schon, sich im Gespräch mit einem diskussionswilligen Propst und einem wortgewandten Bürgervorsteher auseinanderzusetzten. Aus lautstarken Störenfrieden wurden "arme" Strolche, die am Ende nur eine Polizeimütze klauten. Eines ist ihnen gelungen: Sie haben sich und ihre Idee ins Abseitsgestellt. Wer so handelt, wird nie ernstgenommen, selbst, wenn er einmal Recht haben sollte.


DLZ 3.9.99
Kundgebung am Antikriegstag
An der Gedenkstätte in Gudendorf


Gudendorf (rd) Anläßlich des internationalen Antikriegstages ruft die "Bewegung gegen den Krieg" zu einer Kundgebung in Gudendorf auf. Sie findet morgen, Sonnabend, ab 14 Uhr an der Gedenkstätte statt.
Unterstützt wird der Aufruf von folgenden Gruppen: AK Verfolgung und Widerstand im nationalsozialistischen Dithmarschen, Antifaschistische Gruppe Dithmarschen, Pete